Schwarzer Hautkrebs – Was ist das maligne Melanom?
Die Neuerkrankungen an malignem Hautkrebs, der gefährlichsten Hautkrebsvariante, sind gestiegen. Das macht Prävention und Früherkennung umso wichtiger. Wie zeichnet sich schwarzer Hautkrebs aus? Wer ist davon betroffen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und was können Sie tun, um schwarzen Hautkrebs vorzubeugen? Diese und weitere Antworten finden Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Was ist schwarzer Hautkrebs und wie zeichnet er sich aus?
Schwarzer Hautkrebs ist auch als malignes Melanom bekannt und entsteht durch veränderte Pigmentzellen. Diese zeichnen sich durch unkontrollierte Vermehrung auf umliegendes Gewebe aus.
Es handelt sich meist um schwarze oder dunkle Flecken. Aber auch gräulich, bläulich, rötlich und violette Verfärbungen sind möglich. Sie können knotig, flach oder erhaben auftreten.
Es wird in verschiedene Arten von Melanomen unterschieden:
- Superfiziell spreitendes Melanom:
Das spreitende Melanom tritt häufig an Armen, Brust, Beinen und Rücken auf, wächst zunächst flächig und anschließend in die Tiefe. - Akrolentiginöse Melanom:
Finger, Zehen, Fußsohlen, Nagelbett und Handflächen können betroffen sein. - Noduläres Melanom:
Es handelt sich um einen knotigen Typ, der glatt, warzenartig, ulzeriert ist und leicht blutet. Das noduläre Melanom tritt oft an Armen, Beinen, Brust und Rücken auf. - Lentigo Maligna Melanom:
Sie treten eher bei älteren Patienten auf und sind an lichtexponierten Stellen wie dem Kopf zu finden. - Schleimhautmelanom:
Ein seltener Typ, der in den Genital- und Mundschleimhäuten sowie in den Nasennebenhöhlen auftreten kann. - Amelanotisches Melanom:
Diese zeigen eher uncharakteristische Merkmale aus und treten selten auf. Ein Tumor ist oftmals nicht klinisch zu diagnostizieren.
Wie häufig tritt diese Hautkrebsart in Deutschland auf?
Im Vergleich zu manch anderen Krebsarten gehört der schwarze Hautkrebs zu den häufigeren Varianten. Die Daten zu den verschiedensten Krebsarten werden vom Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) des Robert Koch-Instituts gesammelt, um die Entwicklung in Deutschland zu beobachten.
Der Bericht des ZfKD aus dem Jahr 2016 zeigte, dass rund 23.000 Menschen an schwarzem Hautkrebs erkrankten. Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen blieb dabei ausgewogen. Schwarzer Hautkrebs nahm den 4. Platz bei Frauen und den 5. Platz bei Männern unter den häufigsten Neuerkrankungen aller Krebsarten ein.
Wie die gesammelten Daten bestätigen, hat sich seit den 70ger Jahren die Rate an Neuerkrankungen verfünffacht. Nur leicht angestiegen sei hingegen die Sterberate.
Das Risiko einer Erkrankung nimmt zwar in der Regel mit dem Alter zu. Doch auch immer mehr jüngere Menschen sind betroffen. Eine Melanom-Diagnose gehöre bei 20-Jährigen nicht mehr zu den seltenen Fällen.
Wie gefährlich ist diese Form von Hautkrebs?
In Relation zu anderen Hauttumoren ist ein malignes Melanom, also schwarzer Hautkrebs, der Gefährlichste. Grund dafür ist das hohe Risiko, Absiedlungen wie Metastasen oder Tochtergeschwülste zu bilden. Zudem ist er für 90 Prozent aller Sterbefälle durch Hauttumore verantwortlich. Das macht die Früherkennung so wichtig.
Wird ein malignes Melanom frühzeitig erkannt, kann es erfolgreich behandelt werden. Je später ein Tumor entdeckt wird, desto geringer ist der Behandlungserfolg.
Welche Ursachen hat ein malignes Melanom?
Eine der häufigsten Ursachen für die Diagnose schwarzer Hautkrebs ist die UV-Strahlung. Hierbei spielt es eine Rolle, in welchem Maß jemand starker UV-Strahlung ausgesetzt ist bzw. sich ausgesetzte, also wie häufig und wie stark. Die natürliche Bestrahlung durch die Sonne als auch durch Solarien sind hier gleichgestellt. Beide Quellen der UV-Strahlung sind gleich gefährlich.
Risikofaktoren und ihre Rolle bei Hautkrebserkrankungen
Neben dem Einfluss von UV-Strahlung spielen bestimmte Risikofaktoren bei der Entstehung eines malignen Melanoms eine Rolle. Hinter diesen kann eine genetische Veranlagung stecken. Sie können angeboren sein oder erworben werden.
Zu den angeborenen Risikofaktoren gehören:
- Angeborene Muttermale:
Werden auch als kongenitale Naevi bezeichnet. Sie können sich zu Melanomen entwickeln. Dabei gilt: Je größer das Muttermal, desto größer die Wahrscheinlichkeit zur Melanomentwicklung. - Ein heller Hauttyp:
Je heller der Hauttyp, desto empfindlicher reagiert er gegenüber UV-Strahlung (Sonnenbrand) und desto größer das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
Zu den erworbenen Risikofaktoren im Laufe des Lebens gehören:
- Melanome in der Familie:
Es wird angenommen, dass sich Melanome vererben lassen. Dies trifft insbesondere bei betroffenen Verwandten 1. Grades zu. Melanome können bereits früh auftreten. - Viele gute Muttermale:
Bei Menschen mit vielen Muttermalen besteht ein erhöhtes Risiko, dass Melanome entstehen. Wiederholte schwere Sonnenbrände und Sonnenaufenthalte ohne Sonnenbrände spielen bei der Entstehung von Muttermalen ebenfalls eine Rolle. - Melanome in der Vorgeschichte:
Wer bereits an einem Melanom erkrankt ist, unterliegt dem Risiko, dass sich ein weiteres bildet. - Unregelmäßige und auffällige Muttermale:
Diese werden als atypische Naevi bezeichnet. Bei Melanompatienten sind diese häufiger zu beobachten. Personen mit mehr als 5 atypischen Muttermalen gehören zu den Risikopatienten.
Schwarzen Hautkrebs behandeln – wie?
Ein operativer Eingriff durch Entfernung eines frühzeitig erkannten Melanoms schafft hier Abhilfe.
Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass vollständig entfernte Melanome bereits einzelne Tumorzellen im Körper verstreut haben. Das ist mit den heutigen Methoden nicht immer nachweisbar.
Um einen Rückfall zu verhindern bzw. solche Zellen zu bekämpfen, werden adjuvante bzw. unterstützende Therapiemöglichkeiten angeboten. Bei Hochrisiko-Melanomen gehören diese zum Standardangebot.
Hat sich das Melanom nachweislich im Körper ausgebreitet und Metastasen gebildet, ist eine Komplettentfernung nicht möglich, die Behandlung ist aufwendiger und Heilungschancen sinken.
Allerdings muss dazu gesagt werden, dass sich in den letzten Jahren medizinisch viel in diesem Bereich getan hat. Es ist davon auszugehen, dass sich in Zukunft die Lage von Metastasen betroffenen Menschen verbessern wird.
Prävention von Hautkrebs – was Sie selbst tun können
In erster Linie ist der richtige Umgang mit der UV-Strahlung der Sonne wichtig.
Hier helfen die ABC-Regeln:
A = Ausweichen
B = Bekleiden
C = Cremen
Vermeiden Sie die aggressive Mittagssonne. Halten Sie sich vorwiegend im Schatten auf und vergessen Sie nicht, regelmäßig Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor anzuwenden. Beachten Sie: Je heller Ihre Haut, desto empfindlicher reagiert sie auf UV-Strahlung.
Regelmäßige Selbstuntersuchungen
Um das Risiko für Hautkrebs zu senken, untersuchen Sie regelmäßig Ihre Haut, Muttermale und Leberflecke. Finden Sie verdächtige Stellen, kontaktieren Sie Ihren Arzt für eine genaue Untersuchung.
Eine verdächtige Hautstelle können Sie anhand der ABCDE-Regel erkennen:
A = Asymmetrie
B = Begrenzung
C = Colour (Farbe)
D = Durchmesser
E = Evolution
Erkennen Sie asymmetrische Formen, ausgefranste Ränder, auffällige Veränderungen in kurzer Zeit, handelt es sich dabei um auffällige Hautstellen, die der behandelnde Arzt sich anschauen sollte.
Hautkrebs-Screenings
Eine weitere Möglichkeit der Prävention stellt die Früherkennungsuntersuchung dar. Ein Hautkrebs-Screening wird von einigen gesetzlichen Krankenkassen bereits ab einem Alter von 15 Jahren ermöglicht. Erkundigen Sie sich für Ihren Fall bei Ihrer Krankenkasse.
Quellen:
[1] Robert Koch-Institut: Krebs in Deutschland für 2015/2016, Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (Hrsg.); 12. Ausgabe, Berlin 2020